Die Schilddrüse Teil 3

17. 05. 01
posted by: Thomas Freund

Im Teil 1 wurde auf die lebensnotwendigen Funktionen der Schilddrüse eingegangen. Erkrankungen führen oftmals zu deutlichen Beeinträchtigungen, Verminderung der Lebensqualität und ergeben unbehandelt eine hohe Mortalität. Der Teil 2 beschäftigte sich mit der Hypothyreose, der Schilddrüsenunterfunktion, die hauptsächlich bei Hunden zu beobachten ist.

In diesem Teil der insgesamt dreiteiligen Dokumentation wird auf die Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) eingegangen, eine häufig zu beobachtende Hormonerkrankung bei Katzen (selten bei Hunden).

Neben den Erkrankungen wie Diabetes mellitus stellt die Hyperthyreose die häufigste Erkrankung, insbesondere bei älteren Stubentigern dar. Bemerkenswert ist, dass diese Krankheit in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhundert nahezu unbekannt war und erst 1978 im Amerika bei Katzen entdeckt wurde.  Dabei ist unklar, ob diese hormonelle Erkrankung wirklich erst seit dieser Zeit vermehrt auftritt, oder ob es sich um eine immer schon vorkommende Erkrankung handelt, die jedoch durch die vermehrte und regelmäßige medizinische Überwachung nunmehr bekannter wurde.   

Anatomie

Die Schilddrüse bei Katzen befindet sich dicht unterhalb des Kehlkopfes rechts und links der Luftröhre. Sie besteht aus zwei Drüsenlappen die  nicht miteinander verbunden sind. Anders als z. B. bei Pferden lässt sich die Schilddrüse bei gesunden Katzen normalerweise nicht ertasten. Das Gewebe der Schilddrüse besteht aus mikroskopisch kleinen Follikeln (Bläschen), die Produktions- und Speicherstätte der lebensnotwendigen Schilddrüsenhormone T3 und T4.

Die spezifische Funktionsweise der Schilddrüse soll hier nicht weiter eingegangen werden da dieses bereits im Teil 1 abgehandelt wurde.

Ursachen der Erkrankung

Bei einer Hyperthyreose werden vermehrt Schilddrüsenhormone in den Blutkreislauf abgegeben. Obwohl die Grundursachen der Erkrankung noch im Unklaren liegen so ist die Überfunktion auf eine Zunahme von aktiven Schilddrüsengewebe zurück zuführen. Meist sind es autonome Adenome (gutartige Tumore), sehr selten Karzinome (bösartige Tumore), die eine Vergrößerung des Organs und in Folge eine vermehrte Hormonproduktion bewirken.

Neben der Vergrößerung der eigentlichen Schilddrüse kann zusätzliches, aktives (also hormonbildendes) Schilddrüsengewebe jedoch auch innerhalb des Brustkorbes verstreut befinden, was z. B. eine Behandlung mittels Operation oftmals ausschließt.

Wie schon erwähnt sind die Grundursachen für die Entstehung der Adenome noch unbekannt.

Aufgestellte Vermutungen die einen Zusammenhang mit der Erkrankung herstellen möchten, wie: Ernährung mit Dosennahrung, Wohnungshaltung, Benutzung von Katzenstreu, Umwelteinflüsse etc. sind spekulativ und nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Vermutlich spielen eher genetische Faktoren bei der Ausbildung dieser endokrinen Störung eine Rolle.

Eine natürliche Rückbildung von überflüssigem Schilddrüsengewebes ist nicht möglich, d. h. es handelt sich bei dieser Erkrankung um eine chronische Erkrankung, die lebenslang behandelt und überwacht werden muss.

Gefährdete Katzenrassen

Grundsätzlich können alle Katzen gleich welcher Rasse eine Schilddrüsenüberfunktion entwickeln (also keine besonderen Rassedispositionen).

Altersbedingt gibt es sehr wenige Fälle wo eine Erkrankung bei Katzen unter 4 Jahren auftreten.

Männliche Tiere sind geringfügig etwas weniger betroffen als weibliche Katzen, eine deutliche Zunahme der Erkrankung tritt bei Tieren über 8-10 Jahren auf. Eine Wechselbeziehung zwischen der Erkrankung von potenten oder kastrierten Katzen konnte bisher nicht festgestellt werden.

   

Alle Rassekatzen sowie Hauskatzen können an Hyperthyreose erkranken

Krankheitserscheinungen

Insbesondere bei älteren Katzen (Hauptgruppe der potentiell gefährdeten Tiere)  fällt vielen Haltern die Erkrankung ihres Stubentigers anfänglich gar nicht negativ auf. Im Gegenteil, der vielleicht etwas ruhiger gewordene Senior ist wieder lebhaft, aktiv und zeigt einen sehr guten Appetit.

Zunächst deutet also nichts auf diese schwere Erkrankung hin.

Später jedoch tritt trotz oft übermäßiger Nahrungsaufnahme ein kontinuierlicher Gewichtsverlust ein. Erkrankte Katzen haben ständig Hunger, fressen deutlich mehr und magern dennoch sichtbar ab.

Parallel stellen sich weitere Funktionsstörungen  ein, andere Symptome können nun beobachtet werden. Die Tiere präsentieren sich im Zeitverlauf augenscheinlich krank und zeigen viele Auffälligkeiten.

Wird spätestens zu diesem Zeitpunkt keine geeignete Behandlung eingeleitet ist mit einem zeitnahen, letalen (tödlichen) Verlauf zu rechnen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung verdächtige Tiere frühzeitig einen Tiermediziner b vorzustellen, damit frühzeitig eine Diagnose gestellt und eine Behandlung eingeleitet werden kann.

Da unterschiedliche Auffälligkeiten und Kombinationen möglich sind soll die nachfolgende Übersicht die klinischen Symptome aufzeigen ohne jedoch den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Dabei wurden mögliche organische sowie psychische Symptome berücksichtigt, die je nach Tier und individuellem Krankheitsverlauf auftreten können.

 Klinische Symptome

 Gesteigerte Futteraufnahme/Heißhunger können sich mit Phasen von Appetitlosigkeit abwechseln

  • Erhöhtes Kotvolumen
  • Abmagerung/Gewichtsverlust
  • Erhöhtes Trinkverhalten
  • Vermehrter Harndrang
  • Übel riechende Durchfälle/Erbrechen
  • Erhöhte Darmperistaltik
  • Deutlich erhöhte Herzfrequenz/Kreislaufrasen
  • Herzvergrößerung, Herzmuskelerkrankungen
  • Bluthochdruck, erhöhter Puls
  • Beeinträchtigung der Nierenfunktion/Nierenerkrankungen/Niereninsuffizienz
  • Verhaltensveränderungen/Gesteigerte Aktivität/Hyperaktivität, miauen vermehrt
  • Ruhelosigkeit, verringertes Schlafverhalten
  • Nervosität/Reizbar/Aggressivität
  • Schlechte Fellqualität (struppiges, ungepflegtes, dünnes, fettiges, ausfallendes Fell)
  • gesteigertes Krallenwachstum
  • Atemnot, Hecheln
  • Zittern, Muskelschwäche, rasche Ermüdung
  • Bevorzugung/Aufsuchen kühler Liegestellen
  • Gelegentlich Fieber
  • Gelegentlich/selten tastbare Umfangsvermehrung am Hals, Schluckbeschwerden, Husten
  • im fortgeschrittenem Stadium: starrer Blick, Teilnahmslosigkeit

 Die o. a. Aufstellung soll und darf keinesfalls eine seriöse Diagnose bei einem Tiermediziner ersetzen und dient lediglich der Unterstützung einer Verdachtsfeststellung des Tierhalters.

 

Gesteigerte Futteraufnahme, erhöhtes Trinkverhalten, Hyperaktivität jedoch mit schneller Erschöpfung und häufiges Hecheln können erste Anzeichen für eine beginnende Hyperthyreose sein

Diagnoseerstellung

Neben der klinischen Symptomatik ist der Nachweis durch labordiagnostische Blutuntersuchungen

zu führen. Durch die Bestimmung des Schilddrüsenhormonspiegels im Blutserum kann eine Diagnose gesichert werden. Eine festgestellter erhöhter T4-Wert werte ist normalerweise ein verlässlicher Gradmesser einer Hyperthyreose. Allerdings gibt es Fälle, wo dieser Wert in einem nicht auffälligen Bereich liegt. In diesem Fall macht es Sinn einen Schilddrüsen-Suppressionstest durchzuführen.

Dabei wird der Katze synthetisches T3 über 2 Tage  verabreicht. Bei einer gesunden Katze müsste es nun zu einer Verminderung der TSH-Ausschüttung kommen, welche wiederum die T4-Konzentration vermindern müsste. Bei erkrankten Katzen tritt dieser Effekt nicht ein.

Ein weiteres Testverfahren ist der TRH-Stimulationstest, der jedoch aufgrund der massiven Nebenwirkungen (Speicheln, Erbrechen, Herzrasen, Kotabsatz etc.) nicht empfehlenswert ist und daher kaum angewendet wird.

Ergänzend zur Ermittlung der Schilddrüsenspezifischen Werte sollten jedoch auch Nieren- und Leberwerte untersucht werden um so besser den Allgemeinstatus des Patienten beurteilen zu können. 

Neben den o. beschriebenen Bluttests sind auch bildgebende Verfahren für die Diagnosestellung einer Schilddrüsenüberfunktion möglich, werden jedoch selten angewendet, meist nur im Rahmen von Forschungsaktivitäten. Mittels der Sonografie lassen sich Umfangsvermehrungen der Schilddrüse sehr zuverlässig feststellen. Auch stellt die Schilddrüsen-Szintigrafie ein wertvolles und zuverlässiges diagnostisches Verfahren dar. Leider verfügen  nur wenige spezialisierte Tierkliniken über dieses Verfahren bzw. Technik.

Theoretisch wäre eine Diagnosestellung auch durch Verfahren der Magnetresonanztomographie und Computertomographie möglich, wurden aber bisher bei Katzen bislang nicht angewandt, was vermutlich an der Nichtverfügbarkeit der immens teuren Technik liegt.

Allgemein

Zusammenfassend werden zur klinischen Diagnoseerstellung in den meisten Fällen Blutuntersuchungen durchgeführt, die i. d. R. aussagefähige Ergebnisse zeigen, als Basis einer geeigneten Behandlung.

Eine gründliche Blutuntersuchung, bei der neben den Schilddrüsenwerten auch Nieren- und Leberwerte bestimmt werden sollten, gibt Aufschluss ob eine Schilddrüsen- und ggf. Nebenerkrankungen vorliegen

Beurteilung der Schilddrüsenwerte

Die nachfolgende Übersicht zeigt Referenzwerte der relevanten Schilddrüsenwerte für Katzen. Dabei ergeben sich unterschiedliche Bandbreiten je nach durchführendem Labor (s. Bsp. T4, Werte in Klammern). Aus diesem Grund ist sind neben den labordiagnostischen Parametern immer die klinischen Symptomatik zusammen zu betrachten, idealeiweise ergänzt um bilddiagnostische Verfahren.

T4 = 0,9-2,9 µg/dl (1,0-4,0 µg/dl) ( 1,5-4,8 µg/dl) ( 1,1-4,5 µg/dl)

fT4 = 6,4-33,3 pgmol/l

T3 = 14-65 ng/ml

fT3 = 0,8-1,4 pmol/l

TSH >0,04 µU/ml

Ferner sind im Rahmen der Beurteilung auch andere, begleitende bzw. vorangegangene Erkrankungen zu berücksichtigen. Auch können Medikamentengaben zu einer temporären Verfälschung der Messwerte führen. Insofern wäre es gefährlich und nicht empfehlenswert eine Behandlung lediglich auf einen durchgeführten Bluttest zu stützen.

Therapieansätze

Die Schulmedizin bietet bei einer nachgewiesenen Hyperthyreose drei Behandlungsansätze, die sich untereinander deutlich unterscheiden und nicht bei jeder erkrankten Katze bzw. Erkrankungsfall alternativ angewendet werden können. Daher dient die nachfolgende Beschreibung lediglich der Information der einzelnen Therapien und gilt nicht als Hilfestellung bei der Entscheidung welche Behandlung angewendet werden kann/soll.

  1. Medikamentelle Therapie (Thyreostatika)

Diese Behandlungsform gilt als die Standarttherapie in der Schulmedizin und wird in den meisten Fällen angewendet. Durch Gabe von schilddrüsenhemmenden Medikamenten sollen die Hormonwerte in einen normalen Bereich gebracht werden, die Medikamentengabe muss lebenslang erfolgen. Die klassischen Medikamente die dabei eingesetzt werden sind Carbimazol und Thiamazol (Methimazol).

Das Produkt Felimazole ist das zurzeit in Deutschland einzig zugelassene Medikament für Katzen. Obwohl als Standarttherapie etabliert so birgt diese Behandlung doch unterschiedliche und massive Probleme.

Dieses beginnt bereits mit der Ermittlung der erforderlichen Dosierung, was sich mitunter als sehr schwierig herausstellt. Auch stellt sich die Verabreichung des Medikamentes (Tabletten) auf Dauer als problematisch dar, zumal die Tabletten nicht zerkleinert werden dürfen (Felimazole wirkt sehr giftig beim Verpulvern, außerdem würde eine Aufnahme verweigert werden).

Obwohl die zu erwartenden Nebenwirkungen oftmals unerwähnt bleiben oder heruntergespielt werden so zeigen unzählige Fälle, dass mit erheblichen Problemen gerechnet werden muss. In vielen Fällen führten die Nebenwirkungen der eingesetzten Medikamente zu einem tödlichen Ende.

In vielen Fällen kommt es zu Erbrechen, Durchfall und Appetitverlust (was die erforderliche Medikamentengabe nochmals erschwert).

Oftmals zeigen behandelte Katzen Anzeichen einer Lethargie/Apathie, es können Haut-/Fellprobleme auftreten. Das Immunsystem wird stark angegriffen so dass jegliche Infektionserreger ungehindert Sekundärerkrankungen auslösen können, auch sind Verschlechterungen des Blutbildes (Verringerung der roten und weißen Blutzellen, sowie der Blutplättchen) möglich.

Noch dramatischer können sich jedoch Auswirkungen auf Niere und Leber auswirken, was bei einem (ja erforderlichen) längeren Einsatz kaum verhindern lässt. Bei vielen  vorzeitig verstorbenen Katzen waren Leberschädigungen oder Niereninsuffizienz die eigentliche Todesursache, was sicherlich auf Nebenwirkungen der Thyreostatika  zurück zuführen ist.

Zu erwähnen sei auch noch, dass dieser Behandlungsansatz bei gleichzeitigem Vorliegen von z. B. Diabetes, Lebererkrankungen oder Blutgerinnungsstörungen nicht angewendet werden darf.

Obwohl vielfach angewendet sollte diese Behandlungsform nur bei Entfall aller möglichen Alternativen gewählt werden.

  1. Operative Entfernung (Thyreoidektomie)

Hierbei wird durch einen chirurgischen Eingriff überflüssiges bzw. verändertes Schilddrüsengewebe entfernt und hierdurch eine überhöhte Hormonproduktion verhindert wird. Dabei wird i. d. R. die Schilddrüse nicht vollständig entfernt um eine Schilddrüsenunterfunktion  zu verhindern. Die Methode gilt zwar grundsätzlich als sehr effektiv, dennoch scheidet sie in etlichen Fällen als Behandlungsalternative aus. Da ja die erkrankten Katzen eher älter sind besteht ein deutlich erhöhtes Narkoserisiko (zumal i. d. R. eine längere Narkose erforderlich ist), dieses gilt umso mehr wenn der Krankheitsbeginn bereits längere Zeit zurückliegt und sich bereits Vorschädigungen (Herz, Niere) ergeben haben.

Auch ist die eigentliche Operation schwierig und nicht risikolos. Im Operationsumfeld liegen viele Halsnerven (Nervus laryngeus recurrens, Truncus vagosympathicus) die durch den Eingriff verletzt werden könnten.

Auch darf die unmittelbar angrenzende Nebenschilddrüse nicht beschädigt werden, da ansonsten die Regulation des Blutkalziumspiegels nicht mehr möglich ist und ein Kalziummangel sich einstellen würde. Bei ektopisches (verstreutem) Schilddrüsengewebe (oftmals im Brustraum verteilt) ist eine Entfernung deutlich komplizierter wenn gar unmöglich.

Darüber hinaus besteht das Risiko von Rezidiven, insbesondere im Fall von ektopischem Schilddrüsengewebes.  

Daher sind als Entscheidungsgrundlage vor der Operation eingehende Untersuchungen durchzuführen. Insbesondere sollte aus den o. a. Gründen auf eine Szintigraphie nicht verzichtet werden, nur so lässt sich autonomes Schilddrüsengewebe feststellen.

  1. Radiojodtherapie

Im Gegensatz zu den beiden bisher vorgestellten schulmedizinischen Behandlungsarten bietet die Radiojodtherapie einige Vorteile. Doch zunächst sind Details dieser Therapie zu klären. Einfach ausgedrückt wird der Katze radioaktives Jod 131 verabreicht. „Radioaktiv“ - den meisten Katzenhaltern wird es da kalt den Rücken herunter laufen bei dem Gedanken, dass Miezi radioaktiver Strahlung ausgesetzt werden soll.

Allerdings ist diese Methode in der Humanmedizin schon lange bekannt und wird dort erfolgreich eingesetzt.

Der Katze wird dabei einmal, maximal zweimal radioaktives Jod-131 i. d. R. intravenös verabreicht.

Es bestehen sehr gute Chancen einer vollständigen Heilung, wobei die oben aufgeführten, teils lebensbedrohlichen Nebenwirkungen i. d. R. nicht auftreten können. Da das gesamte aktive Schilddrüsengewebe (also auch ektopisches Gewebe) wird behandelt, Zellen mit überschüssiger Hormonproduktion werden dabei zerstört, so dass ein Normalzustand wieder erreicht werden kann.

Die Therapie gilt als effektiv, verträglich, schnell, nahezu nebenwirkungsfrei und ist ohne eine risikoreiche Narkose durchzuführen.

Aber – wie so oft im Leben – gibt es auch hier einschränkende Begleitumstände bzw. Einschränkungen. Zunächst einmal ist diese Behandlungsform, zumindest aktuell, nur ich zwei Kliniken in Deutschland möglich (Gießen und Norderstedt). Die Behandlungskosten sind relativ hoch

(mind. ca. 1.100 €) und können mit entsprechenden Reisekosten einen stattlichen Betrag ergeben, zumal durch den stationären Aufenthalt mind. doppelte Anreisekosten entfallen.

Da die Behandlung ja mit radioaktiven Jod-131 erfolgt, ist in der Klinik eine Quarantänezeit von mind. einer, meist zwei Wochen erforderlich. Auch danach zu Hause darf die Katze für  mind. 4 Wochen nicht mit Schwangeren oder Kinder unter 16 Jahren in Kontakt kommen und darf in dieser Zeit auch nicht nach draußen.

Sensible Katzen können durch die Quarantäne bzw. durch die erforderlichen Maßnahmen danach psychische Beeinträchtigungen, oder auch Schäden davon tragen. Dieses kann Auswirkungen im täglichen Zusammenleben mit der Katze haben (Verhaltensänderungen, Unsauberkeit etc.).

Zwar sind derartige Auswirkungen eher selten zu erwarten, aber dennoch möglich.

 

Mögliche Alternativen

Eine Alternative zu den schulmedizinischen Behandlungsansätzen bilden unterschiedliche Therapien

aus dem ganzheitlichen Gesundheitsansatz, also naturheilkundliche Verfahren an. Ob diese überhaupt möglich sind, unterstützend oder alternativ  angewendet werden können entscheidet ein erfahrener Tierheilpraktiker, der sich mit derartigen Fällen auskennt. Die Entscheidung welche naturmedizinische Therapie sinnvoll ist bedarf dabei einiger Erfahrungen, eine Selbstbehandlung macht hier keinen Sinn, hierfür ist diese Erkrankung viel zu komplex und in ihrem Fortgang, bei unzureichender Behandlung unberechenbar.

Eine begleitende Behandlung ist dabei fast immer sinnvoll – schon allein im Rahmen der zu erwartenden Nebenwirkungen – auch wenn sie bestenfalls nur temporär andauern.

Gute Resultate konnten z.B. durch den Einsatz folgender Behandlungen erzielt werden:

Mykotherapie (TCM)

Phytotherapie

Homöopathie

Biochemische Therapie

Abschließend ist festzustellen, dass eine Hyperthyreose eine ernstzunehmende Erkrankung ist, die jedoch heute durch modere Diagnostik und unterschiedlicher Therapieansätze recht gut behandelt werden kann. Je früher diese Erkrankung dabei erkannt und behandelt wird umso eher ist ein „normales Leben“ Ihrer Katze wieder möglich. Eine optimale Therapie (-kombination) sollte dabei eine hohe Lebensqualität sowie unverminderte Lebenserwartung sicherstellen.

Eine Behandlung muss oftmals lebenslang erfolgen und beinhaltet daher auch die Notwendigkeit von regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bei einem Tiermediziner. Dieses wird Ihnen aber Ihr Stubentiger durch wiedergewonnene Vitalität, Lebensfreude und aktiver Präsenz danken.

Eine rechtzeitige und konsequente Behandlung stellt sicher, dass Ihr Stubentiger eine gute Lebensqualität behält