Pferdegestützte Therapie - wie Vierbeiner Zweibeinern helfen

Ausbildung
Datum: 2. Februar 2023 09:30 - 5. Februar 2023 16:30

Veranstaltungsort: Ausbildungszentrum für Tiertherapeuten Sarah Mergeni  |  Stadt: Geretsried, Deutschland

Diese Ausbildung eignet sich für all diejenigen, die Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Zusammenspiel mit Pferden haben. Der Schwerpunkt dieser Ausbildung liegt in der Begleitung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die vor Herausforderungen, wie z.B. Lernschwächen, Traumatisierungen stehen. Auch Trauerbewältigung steht auf dem Stundenplan.

Tiere und Kinder entwickeln schnell eine besondere Beziehung, denn ein Tier ist einfach da, wertet nicht und begegnet dem Menschen erstmal offen. Damit kann es einen bedeutsamen Beitrag zur Entfaltung der kindlichen Persönlichkeit leisten. Wie diverse Studien belegen, sind Tiere Impulsgeber für mannigfaltige Lernprozesse. Dies macht man sich in der pferdegestützten Begleitung zu nutze.

Tiere haben ein großes emotionales Potenzial: Sie strahlen Wärme, Sicherheit und Vertrauen aus. In einer Gemeinschaft wird dadurch das Gefühl der Zusammengehörigkeit gestärkt und die Kommunikation verbessert. Tiere fördern außerdem Aufmerksamkeit und Konzentration.

 

DIE ARBEIT EINES REITPÄDAGOGEN

Das Wesentliche an der Methode ist, dass der Therapeut es dem Betroffenen ermöglicht, Mithilfe des Tieres zu kommunizieren und sich mit dem Tier aufmerksam zu beschäftigen.
„Tiergestützte Therapie“ umfasst bewusst geplante pädagogische, psychologische und sozialintegrative Angebote mit Tieren für Kinder, Jugendliche, Erwachsene wie ältere Menschen mit kognitiven, sozial-emotionalen und motorischen Einschränkungen, Verhaltensstörungen und Förderschwerpunkten. Sie beinhaltet auch gesundheitsfördernde, präventive und rehabilitative Maßnahmen. Für Kinder und Jugendliche mit Problemen, wie z.B. Lernschwächen oder Verhaltensauffälligkeiten, ist die Therapie mit Pferden eine Behandlungsoption. Bei der Reittherapie werden unterschiedliche Übungen auf oder mit dem Pferd gemacht, die die ausschließliche Aufmerksamkeit des Kindes oder des Jugendlichen erfordern. Die Rückmeldungen des Pferdes zeigen, ob eine Verhaltensänderung erforderlich ist und was diese bewirkt. Das Pferd ist gewissermaßen ein "Katalysator" im Erlebensprozess und trägt zur emotionalen, körperlichen und Identitäts-Stärkung bei. Prinzipiell haben Kinder und Jugendliche einen Bezug zur Natur und zu Tieren. Wie stark, ist individuell unterschiedlich. Zudem bieten Tiere auch Ablenkung. Indem man sich auf sie konzentriert, denkt man weniger an andere Dinge. Und nimmt etwa Angst, negative Stimmung, Schmerz oder anderes negatives Befinden nicht so stark wahr. Zudem ist es für Menschen möglich, soziale Beziehungen oder Bindungen zu Tieren – vor allem zu Haus- und Nutztieren – einzugehen. Streicheln von Tieren ist zudem manchmal leichter möglich als Körperkontakt zu anderen Menschen. Je nach Diagnosestellung können die Kosten der Therapie sogar von Vereinen und Stiftungen übernommen werden.

 

DIE AUSBILDUNG

In dieser Ausbildung lernst Du neben den Grundlagen der Psychologie, wie Entwicklungsphasen des Menschen, Pathologie und Neurologie, auch die wesentlichen Gesichtspunkte zu Trauma, Trauer und Lernschwäche.

Basis für jede tiergestützte Maßnahme ist die Mensch-Tier-Beziehung. Dabei steht nicht nur das Wohl des Menschen, sondern auch jenes des Tieres im Mittelpunkt. Tiere weisen artspezifische Verhaltensweisen auf. Sie haben eigene Bedürfnisse und Empfindungen. In unserer Ausbildung gehen wir auch auf die richtige Haltung und Behandlung des Pferdes ein und zeigen auf, welche Tiere sich als Therapiepferd eignen. Tiere, die in Tiergestützten Interventionen eingesetzt werden, leisten Besonderes zum Nutzen und Wohle des Menschen. Daher muss die Gesundheit und die Verfassung des Tieres jederzeit Priorität haben.

Vor jedem Einsatz ist zu prüfen, ob das Tier fit und bereit ist. Auch während der Intervention sollten die Handelnden die Situation sofort unterbrechen, sobald das Tier den Anschein macht, gestresst zu sein oder sich unwohl zu fühlen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Ausbildung ist die Psychohygiene des Therapeuten selbst. Viele angehende Therapeuten/Innen denken gar nicht an den Selbstschutz und die eigene Abgrenzung. Wir sprechen dieses Thema ganz bewusst an - denn nur ein gesunder Therapeut kann gesunde Arbeit leisten.

Wir möchten unsere Schüler auch durch Erste Hilfe-Kurse , sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Pferde auf alle Eventualitäten vorbereiten.

Unsere Dozenten bilden ein harmonisches Team aus Menschen, die viel Fachwissen zum Thema Pferd, in der Arbeit im Traumabereich, sowie in der Kinderpädagogik vereinen. Sie geben den Teilnehmern Methoden und Hilfen an die Hand, indem in verschiedenen Workshops Situationen durchgespielt werden, die auf den Alltag in der Therapie vorbereiten sollen. Es werden auch Gespräche im familiären Umfeld der Kinder und Jugendlichen geübt. Nach der theoretischen Arbeit in Gruppen und in Rollenspielen werden die erarbeiteten Methoden mit und am Pferd umgesetzt.

Um zu prüfen, ob die Teilnehmer das erlernte Wissen auch praktisch umsetzen können, werden im letzten Modul konkrete Fälle ausgearbeitet und besprochen. So soll sichergestellt werden, dass die geschulte Theorie praktisch angewandt werden kann. Die Ausbildung wird mit einem Zertifikat bestätigt.

 

AUSBILDUNGSINHALTE

  • Grundlagen der Psychologie des Menschen
  • Die Entwicklungsphasen
  • Grundlagen Psychologie, Pathologie, Neurologie
  • Inklusion
  • Trauma, Trauer, Lernschwäche

 
Der Therapeut selbst

  • Abgrenzung
  • Projektion
  • Eigene Grenzen
  • Psychohygiene
  • Aufstellung, systemische Einbindung
  • Erste Hilfe Kinder und Jugendliche
  • Erste Hilfe am Pferd

 

Anforderungen an den Therapeuten in der tiergestützten Intervention

  • Das Pferd im Mittelpunkt
  • Anatomie
  • Entwicklungsgeschichte
  • Haltung
  • Verhalten
  • Psychologie des Pferdes

 

Das Pferd in der tiergestützten Therapie

  • Anforderungen an ein gesundes Therapiepferd
  • Beziehung Mensch – Tier
  • Zusammenspiel Tier- und Menschheil
  • Theoretisches Arbeiten und Rollenspiele
  • Anamnese
  • Methodik
  • Pädagogik

 

Werkzeuge für die Pädagogik bei Kindern und Jugendlichen

  • Praktisches Arbeiten in Form von Workshop
  • Anamnese
  • Therapieangebot
  • Gespräche
  • Behandlung mit Unterstützung des Pferdes
  • Betreuung familiäres Umfeld

 

In der Ausbildung schaffen wir Einblicke in viele Themenbereiche der Methodik und geben einen ganzheitlichen Ein- und Überblick wie manigfaltig die Möglichkeiten sind.
Aufgrund der Fülle von Themen, können aber bestimmte Ausbildungsinhalte nur vorgestellt, nicht aber bis in die Tiefe gelehrt werden.

 

WEITERE TERMINE

Modul 2:           25.03. – 28.03.2023
Modul 3:           12.05. – 14.05.2023
Modul 4:           18.06.2023
Modul 5:           30.06. – 02.07.2023
Modul 6:           22.07. – 24.07.2023

 

Diese Veranstaltung wird vom FNT e.V. mit gesamt 40 Fortbildungspunkten bewertet

 

Telefon
081716497720
E-Mail
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Dozent/-in/-en
S. Kranich, C. Stoeckle, u.a.
Kosten pro Teilnehmer
3397
Netto Unterrichtsstunden
114
Veranstalter
Ausbildungszentrum für Tiertherapeuten Sarah Mergen
Adresse
Bürgermeister-Graf-Ring 10
82538 Geretsried, Deutschland

 

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