Diese Ausbildung eignet sich vor allem für diejenigen, die mit ihren Händen arbeiten und sich auf die Behandlung des Bewegungsapparates bei Pferden spezialisieren möchten. Bei uns erhältst Du eine praxisorientierte Ausbildung zum Osteotherapeuten. Von der manuellen Behandlung bis hin zur energetischen Osteotherapie. Lernst Du das Zusammenspiel von Osteopathie, Zahnheilkunde, Hufkunde, Gymnastizierung zum Wohle des Tieres bis hin zum Rechtlichen und Praxismanagement. Unsere Dozenten sind qualifizierte Therapeuten, die jahrelange Praxiserfahrung vorweisen können und Dich in ihren jeweiligen Fachbereichen unterrichten. Das Arbeiten in kleinen Gruppen von max. 14 Teilnehmern macht Lernen mit hohem Praxisanteil möglich. Wechselnde Lehrhöfe bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, viel Erfahrung an unterschiedlichen Pferden zu sammeln.
DIE ARBEIT EINES PFERDEOSTEOPATHEN
Pferdeosteopathen behandeln mit den Händen. Sie erkennen und therapieren Funktionsstörungen im Körper und behandeln nicht Symptome eines körperlichen Leidens, sondern beheben dessen Ursache. Es gilt, das gestörte Gleichgewicht auf der Körperebene wiederherzustellen, die Mobilität und die Gewebsbeschaffenheit positiv zu beeinflussen und so letztlich die Gesundheit des Tieres zu fördern und Schmerzen zu lindern.
Der Grundgedanke ist, dass Bewegungsapparat, Schädel und Rückenmark sowie die inneren Organe als Systeme zusammenhängen. Sie sind durch feine Gewebenetze, die Faszien, verbunden. Aus osteopathischer Sicht brauchen die verschiedenen Strukturen des Körpers, wie Muskeln, Knochen, Nerven, Organe, Liquorräume, Blut- und Lymphgefäße und auch die Faszien untereinander freie Beweglichkeit. Gibt es Blockaden in diesen Strukturen, kommt es zunächst zu Gewebespannungen und darauffolgend zu Funktionsstörungen. Die Summe dieser Fehlfunktionen kann der Organismus aus Sicht der Osteopathie nicht mehr kompensieren. Mit sanften Griffen und Techniken sollen auftretende Blockaden in diesen Verbindungen gelöst und dem Körper die notwendigen Impulse gegeben werden, um die Selbstheilungskräfte in Gang zu setzen. Die Behandlung hat einerseits eine therapierende, andererseits eine vorbeugende Wirkung, das heißt, die Wiederherstellung der Funktion bewahrt die Struktur vor Schäden.
DIE AUSBILDUNG
Es gibt viele Ursachen, warum das Pferd aus der Balance gekommen sein kann. Mit einer osteopathischen Behandlung allein lassen sich die Probleme oftmals nicht lösen. Daher bieten wir eine ganzheitliche Ausbildung an, bei der wir Wert darauflegen, unsere Schüler fundiert und ganzheitlich auszubilden – nach dem Motto vom Großen ins Kleine, vom Groben ins Feine. Von der manuellen Behandlung bis hin zur energetischen Osteopathie.
Ganz am Anfang der Ausbildung steht die Anatomie und Physiologie, Pathophysiologie, Biomechanik und Grundlagen der Orthopädie und Neurologie, sowie Grundlagen der schulmedizinischen Untersuchungen, also die medizinisch relevanten Bereiche, auf dem Plan. Spezifische osteotherapeutische Untersuchungs- und Behandlungstechniken nehmen einen großen Teil des Ausbildungsinhaltes ein, ebenso wie die Gangbildanalyse, denn der Therapeut zieht daraus ca. 40 % des Befundes. Die Teilbereiche Zahnheilkunde und Hufkunde erachten wir als wichtig in der Ausbildung, da diese, sofern hier eine Störung vorliegt, eine Osteopathiebehandlung massiv stören können. Aus selbigem Grund werden unsere Schüler auch in dem Thema Ausrüstung geschult. Zusätzlich wird die Gymnastizierung und das Rehatraining am Pferd gelehrt. Nach dem osteopathischen Lösen der Fehlstellungen kann das Pferd durch das zielgerichtete Training sein neues Bewegungsmuster langfristig stabilisieren. Eine spezielle Faszienpunktur mittels Nadeln und eine Druckpunkttherapie runden unser Ausbildungskonzept ab. An einigen der Praxistage werden die Schüler sogar von zwei Dozenten unterstützt, um die Umsetzung in die Praxis optimal zu gewährleisten und Sicherheit im Behandeln zu vermitteln.
Am Ausbildungsende werden die Teilnehmer in der Lage sein, die gesammelten Befunde zusammenzusetzen und zu interpretieren, um dann einen – individuell auf den Patienten angepassten – Behandlungsplan zu entwickeln und durchzuführen. Abschließend werden die angehenden Osteopathen in Praxismanagement und Praxisgründung aus betriebswirtschaftlicher Sicht geschult, um nun nicht nur therapeutisch erfolgreich durchzustarten, sondern auch das Rechtliche, die Zahlen und das Marketing gut im Griff zu haben.
AUSBILDUNGSINHALTE
· Anatomie und Physiologie des aktiven und passiven Bewegungsapparates
· Erfühlen und Ertasten der wichtigsten Knochenpunkte und Muskelstrukturen
· Einführung in die Neurologie
· Schulmedizinischer Untersuchungsgang und Untersuchungstechniken wie Hufzange, Abhören und Verbände anlegen etc.
· Hufe - Anatomie, Physiologie und Pathologie und deren Auswirkung auf den Bewegungsapparat
· Zähne - Anatomie, Pathologie, praktische Untersuchungsmöglichkeiten für Osteotherapeuten
· Blick- und Gangbildschulung
· Biomechanik
· Dehnung und Massagetechniken
· Muskuläre Behandlung und Manuelle Behandlung
· Osteopathische Diagnose- & Behandlungstechniken von Extremitäten
· Osteopathische Diagnose- & Behandlungstechniken von BWS und LWS und die Funktion der Bogenbrücke
· Osteopathische Diagnose- & Behandlungstechniken von ISG, Sakrum und Becken
· Osteopathische Diagnose- und Behandlungstechniken von HWS, Kiefer, Schädel, Zungenbein
· Osteotherapeutische Druckpunktmassage
· Faszienpunktur
· Kappzaumarbeit und Bodenarbeit
· Energetische osteopathische Diagnose- und Behandlungstechnikenin der Pferdeosteopathie
· Einblicke in die fasziale Osteopathie
· Einblicke in die craniosacrale Osteopathie
· Einblicke in die viszerale Osteopathie
· Aufbautraining, isometrische Übungen, das korrekte Longieren
· Anleitung zum Aufbau-Training für die Besitzer
· Medizinische Gerätetherapie
· Ausrüstungskunde - Sattel, Trense, Hilfszügel & Co. und deren biomechanische Auswirkung auf das Pferd
· Praxismanagement und Gründung
· Prüfungsvorbereitung & Intensivlehrgang Praxis
Diese Veranstaltung wird vom FNT e.V. mit 40 Fortbildungspunkten bewertet.