Weihnachten - von Naschkatzen und Apportierhunden

posted by: Tanja Möller
Zuletzt aktualisiert: 30 Mai 2018

Wichtig ist zu wissen, dass nicht nur eine einmalige Aufnahme von viel Schokolade tödlich enden kann, sondern dass auch eine regelmäßige Aufnahme kleinerer Mengen zu chronischen Herzerkrankungen und zum Tod führen kann, da Hunde und Katzen das Theobromin nur eingeschränkt abbauen, bzw. ausscheiden können.

Hat Ihr Tier Schokolade gefressen ist es wichtig zu wissen, wie hoch der Kakaoanteil war und wie viel der Hund gefressen hat. Daraus können Sie errechnen, ob Ihr Hund in Gefahr ist. Die minimale tödliche Dosis Theobromin beim Hund beträgt 100 mg/kg Körpermasse (KM), bereits ab 20mg/kg können erste Symptome auftreten, ab 60mg/kg können die Symptome lebensbedrohlich werden.

 

Hier eine kleine Rechenhilfe:

 

 

Theobrominanteil

min. tödl. Dosis (g/kg KM)

Vollmilchschokolade (Kakaoanteil ca. 30%)

1,5 - 2 mg / g

50 g / kg

Zartbitterschokolade (Kakaoanteil ca. 50%)

5 - 8 mg / g

12,5 g / kg

Bitterschokolade (Kakaoanteil > 70%)

  bis 20 mg / g

5 g / kg

 

Was bedeutet das konkret? Ein paar Beispiele:

Ein kleiner Hund von 5kg kann sich durch 2 1/2 Tafeln Vollmilchschokolade (100g) oder durch 1/4 Tafel Bitterschokolade tödlich vergiften!

Ein mittelgroßer Hund von 20 kg kann sich durch 10 Tafeln Vollmilchschokolade oder durch 1 Tafel Bitterschokolade tödlich vergiften!

Erste Symptome einer Theobrominvergiftung sind etwa zwei bis vier Stunden nach der oralen Aufnahme zu beobachten und reichen von allgemeiner Schwäche und Unruhe über Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit und vermehrter Urinausscheidung bis zu Krämpfen, Atemnot, Herzrhythmusstörungen, Atem- und Herzstillstand.

Bei Verdacht auf eine Theobrominvergiftung können Kohletabletten eine erste Maßnahme sein. Gehen Sie bitte schnellstmöglich zu einem Tierarzt. Er kann in der ersten Stunde nach der Aufnahme Erbrechen auslösen oder den Magen spülen. Im späteren Stadium wird der Kreislauf und die Atmung stabilisiert und weitere Maßnahmen getroffen.

Die beste Maßnahme ist aber die Vorbeugung. Legen Sie Schokolade sicher weg und unterschätzen Sie dabei nicht den Erfindungsreichtum Ihres Tieres!  (Quelle: Vetpharm)

 

Wallnuss-Schalen, Macadamianüsse und Rosinen

Diese Leckereien stellen ebenfalls eine Gefahr für unsere Vierbeiner dar und sollten außer Reichweite aufbewahrt und nicht als Leckerei verfüttert werden.

Wallnuss-Schalen sind häufig mit Pilzen befallen, die starke Nervengifte bilden, lassen Sie Ihr Tier also auch nicht damit spielen.

Rosinen und Weintrauben können bei Hunden durch den Gehalt an Weinsteinsäure zu schweren Nierenschäden führen.

Auch die roh essbaren Sorten der Macadamianuss sind für Hunde giftig, die Gründe sind noch nicht geklärt.

 

Giftige Pflanzen

Viele Weihnachtspflanzen sind giftig, z. B. der Weihnachtsstern. Stellen Sie Pflanzen, von denen sie nicht wissen, ob und wie giftig sie sind außer Reichweite auf!

 

Spielen und Apportieren? – Aber sicher!

Hunde und Katzen spielen für ihr Leben gerne! Gerade an Weihnachten üben die glänzenden Kugeln am Weihnachtsbaum, das raschelnde Lametta oder das kringelige Geschenkband einen großen Reiz aus. Aber Vorsicht! Christbaumkugeln sind häufig aus Glas und zerspringen schon durch geringen Druck. Besonders Hunde die gerne Apportieren sind hier in Gefahr! Aber auch die runtergespielte und zerborstene Kugel kann an Samtpfoten schlimme Verletzungen verursachen.

Geschenkband ist ein bevorzugtes Spielzeug selbst meiner 17-jährigen Katze. Hier besteht die Gefahr, dass sich das Tier an den messerscharfen Kanten das Zahnfleisch aufschneidet.

 Bieten Sie Ihrem Tier sicheres Spielzeug an und verzichten Sie im Zweifel auf Glaskugeln am Tannenbaum! Sichern Sie den Tannenbaum vor dem Umkippen!

 

Feuer ist magisch! – Besonders für Katzen!

Sie spielen mit der Flamme, verbrennen sich die Pfoten und lösen im schlimmsten Fall einen Zimmerbrand aus! Das muss nicht sein. Sichern Sie Kerzen durch hohe Gläser oder benutzen Sie LED-Kerzen. Echte Kerzen im Weihnachtsbaum sollten sowieso tabu sein, wenn Hund oder Katze im Haus sind.

 

Fazit

Viele Gefahren lauern auf unsere Vierbeiner, gerade zur Weihnachtszeit. Aber wenn man um diese Gefahren weiß, ist es leicht sie zu vermeiden und so ein sicheres und stressfreies Weihnachtsfest zu erleben!

 Wir wünschen Ihnen frohe Festtage!